Die Nutzung des Waldes und die vielfältige Verwendung des Holzes vom Mittelalter bis zur Neuzeit waren lebensnotwendig.
Jeder früchtetragende Baum genoss besonderen Schutz. Das im Wald gehütete Schwein, bis die Kartoffel die Eichel ersetzte, war der größte Nutzen des Waldes für Bauern und Herrn. Für Rinder, Pferde, Ziegen und Schafe fand der Bauer Nahrung und Streu in den Wäldern. Zweige von Bäumen schnitt man im Winter als Nahrung für das Vieh ab. Der Honig war der einzige Süßstoff des Mittelalters und das Bienenwachs wertvoller Rohstoff für Kerzen, Siegelwachs und Schreibtafeln. Küfner, Boots- und Schiffbauer gewannen Harz, Teer und Pech in großen Mengen aus dem Wald (Harzbäume), der Bast der Linde ersetzte das Sisal und die Rinde von Eiche und Fichte war notwendig zum Gerben des Leders. Das Holz war wichtiger Werk- und Rohstoff als Baumaterial, für Zäune, Brunnen, Rohre, Pflüge, Möbel, Wagen, Geschirr und viele Gerätschaften des täglichen Lebens.
Buchenholz eignete sich besonders für Holzschuhe und Holzrechen, deren Zähne aus Weißdorn geschnitzt waren. Die Erle diente für Spinnradspulen und Spitzahorn eignete sich am besten für Schlittenkufen.
Riesige Holzmengen wurden im Mittelalter zur Eisenherstellung, zur Salzgewinnung oder in Glashütten verbraucht. Daher wurden bereits seit dieser Zeit strenge Forstordnungen erlassen und durch den Nürnberger Patrizier Peter Strohmer wegen ihres schnellen Wachstums die ersten Aufforstungen von reinen Kieferwäldern begonnen.
Lange Zeit war Holz der einzige Brennstoff.