Bewirtschaftung der Wälder

Wie abewirschaftung1.jpglle Wälder sind auch unsere Wälder nach dem Bayerischen Waldgesetz ordnungsgemäß zu bewirtschaften. Auch früher schon durch Forstordnungen, gilt erst recht heute im Wald das Prinzip der Nachhaltigkeit, das heißt, aus dem Wald darf nicht mehr an Holz entnommen werden, als jährlich nachwächst. Nach unserem letzten Forsteinrichtungswerk aus dem Jahr 1992 durfte die Corporation 4 fm (Festmeter), also jährlich insgesamt 2000 fm Holz einschlagen. Während der letzten Jahre stieg, von staatlicher Seite her empfohlen, der Hiebsatz auf 5 - 7 fm/ha. Mittlerweile dürften bis zu 9 fm/ha jährlich entnommen werden. Ursachen hierfür sind der Stickstoffeintrag aus der Luft durch Abgase - etwa 25 kg/ha - und die starke Verbesserung des Humusanteils durch Nadeln, Blätter und Astwerk gegenüber den verarmten Böden aus der Zeit der Streunutzung und der Entnahme jedes Ästchens zu Heizzwecken.

Seit Beendigung der Streunutzung Ende der 1950er Jahre ist auch das verstärkte Aufgehen der vom Eichelhäher versteckten und vergessenen Eicheln zu beobachten, die früher bei der Streuentnahme mit herausgerissen wurden. In der Waldcorporation gibt es aber auch zahlreiche Alteichen.

Während die Wälder der Corporation von unseren Vorfahren in erster Linie zum Zwecke der Brennholzversorgung erworben wurden bis zur Verbreitung der Kohle sowie nach den Kriegs- und Nachkriegsjahren bis zum Beginn des „Ölzeitalters", spielte die Entnahme von Brennholz in den letzten Jahren eine untergeordnete Rolle. Sterholzbestellungen der Anteilseigner und Entnahme durch sogenannte Selbstwerber, die Ihren Bedarf selbst einschlagen, bewegten sich in den letzten Jahren um ca. 400 fm bei einer Gesamtholzentnahme von 2.000 bis 3.500 fm jährlich. Seit 2005 ist infolge der erheblich gestiegenen Energiekosten die Nachfrage nach Brennholz größer geworden.

bewirschaftung2.jpgBeim übrigen Holz ist der Trend vom Langholz zum Kurzholz nicht mehr zu bremsen. Wurden noch vor wenigen Jahren ausschließlich Stamm- und Industrieholz lang eingeschlagen, wurden im Winter 2005/2006 nur noch 266 fm als Langholz, aber 2.500 fm als Kurzholz geerntet. Beim langen Stamm- und Industrieholz war aufgrund von leichten Krümmungen im Stamm oftmals nur C-Qualität und wenig B-Qualität zu erzielen, was sich deutlich im Preis niederschlug. Heute geben die Großsägewerke die gewünschte Länge an, die zwischen 2,35 m und 5,10 m liegen kann. Dies hat zur Folge, dass selbst aus krummen Stämmen gute Stammstücke herausgeschnitten werden können. Auf diese Weise werden mehr und bessere Sortimente erreicht, durch die auch bessere Einnahmen zu erzielen sind, was letztlich wieder der Pflege des Waldes zu Gute kommt.

Der Preis richtet sich in erster Linie nach der Stärke des Holzes - Mitteldurchmesser, z. B. 20 cm bis 24 cm = 2a, 25 cm bis 29 cm = 2b usw.  Aber auch schlechtes und krummes Holz kann noch als Verpackungsholz, Hackschnitzel oder Profilzerspanerholz für Holzplatten verkauft werden. Der jährliche Umsatz der Waldcorporation liegt im Durchschnitt bei ca. 100.000,- EUR mit Schwankungen.

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