Holz statt Laub sägen

FT Bericht vom 14.11.2011  Von: Richard Sänger  

Angebot Die Augen der Kinder strahlten, denn die Kleinen durften mit richtigen Sägen große Äste zerkleinern. Der spezieller Sägekurs für die Kinder fand großen Anklang.


Gemeinsam sägt es sich am Besten. Fotos: Richard Sänger

Eine tolle Idee setzten die Waldcorporation Herzogenaurach und die Bayerische Forstverwaltung Erlangen in die Tat um. Holz machen für die nächste Generation - mit der nächsten Generation; "Säge frei für Kinder", hieß die Aktion am Sonntagnachmittag auf dem Gelände des ehemaligen Wildgeheges im Dohnwald.

Dank des milden und trockenen Wetters kamen zahlreiche Familien. Die Kinder - natürlich auch deren Eltern - erlebten den Wald hautnah und sägten nach kurzer Anweisung drauflos.

"Die Leute wollen eigentlich nicht, dass Bäume gefällt werden, das Fällen von Bäumen ist nicht schädlich - im Gegenteil!", erklärte Revierleiterin Heike Grumann vom Forstamt Erlangen den interessierten Besuchern. "Es macht den Wald stabil gegen Stürme und schweren Schnee, verbessert die Wachstumschancen und die Qualität der bleibenden Bäume, erhält die Vielfalt an Baumarten und damit die Vielfalt an Lebewesen im Wald."

Über das zahlreiche Interesse und die vielen Kinder freute sich vor allem auch Helmut Müller, Vorsitzender der Waldcorporation. "Nach den Voranmeldungen war ich etwas skeptisch, aber es ist toll, was da jetzt eine Zahl von Leuten über den Waldweg kommt", freute sich Müller. Schließlich hatten Grumann und Müller einiges vorbereitet. So sollte den Kindern und den Eltern Holz und Wald näher gebracht, aber auch Unterhaltung und Spaß vermittelt werden. Dazu wurde die Jugendfeuerwehr eingeladen, die mit zwei Fahrzeugen anrückte. Von Märchenerzählerin Angelika Bönninger erfuhren die Kinder ebenfalls, was im Wald alles so passiert.

Im Mittelpunkt stand natürlich die Waldarbeit. Gleich am am Anfang wurden auf dem Sammelplatz die Sägen ausprobiert, dann ging es in die ausgesuchten Waldstücke. Dort hatte der "Harvester", die Holzerntemaschine, schon vorgearbeitet. Die Kinder durften nach Herzenslust aus den großen Kronenteilen ofenfertiges Holz sägen. Das Holz wurde entweder zum Lagerplatz für ein Lagerfeuer gebracht, der eine oder andere nahm das selbstgesägte Holz aber mit nach Hause. Immerhin hatte man für die Brocken ja gescheit geschwitzt. "Holz macht eben öfter warm, einmal im Wald und dann im Ofen", schmunzelte Helmut Müller.

Das spürte auch Familie Haagen aus Nürnberg. "Ich habe das letzte Mal vor 15 Jahren Holz gesägt, bei unserer Hochzeit mussten wir einen Stamm durchtrennen", erzählte lachend Christina Haagen. Für Georg Haagen war es eine Superidee, eine solche Aktion durchzuführen. "Die Kinder sind an der Luft, in Bewegung und es macht riesigen Spaß", meine der Papa und hielt der kleinen Ella den Ast fest.

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